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Seltener Gast auf der Bogenwiese

Am 4. Juni 2023 wurde durch die USG die Kreismeisterschaft Bogen im Freien 2023 ausgerichtet. Solch ein Turnier ist immer wieder Anlass für Freunde und Familienangehörige von Bogenschützen, dem Platz einen Besuch abzustatten, um das Geschehen und das Geschick der Schützen zu beobachten.

Das Turnier hatte schon begonnen, da wurde noch eine Kleinigkeit aus der Werkstatt in der Hütte benötigt. Rein in die Werkstatt und ...

Käfer auf dem Rücken... da lag er auf dem Boden, unser Überraschungsgast, ein riesiger Käfer. Auf dem Rücken, die Beine in die Höhe gestreckt, versuchte er vergeblich, wieder auf die Füße zu kommen. Auch das Aufklappen der Deckflügel half nicht, da war der Boden einfach zu glatt. Natürlich halfen wir ihm wieder auf die Beine und auch aus der Hütte heraus, denn hier hatte er sich still und heimlich durch die offenen Türen Zutritt (oder Zuflug) verschafft.

Nur was war das für ein Käfer? Der erste Verdacht: ein verspäteter Maikäfer im Juni. Doch hier fehlten ihm einige charakteristische Merkmale des Maikäfers. Und mit ca. 4 cm war dieser Käfer für einen Maikäfer zu groß.

Jana mit dem Nashornkäferdas Nashornkäfer-Weibchen auf der HandNashornkäfer

So musste selbst unsere Biologie-Lehrerin Jana erst einmal recherchieren, was für ein Art Käfer uns hier besucht hatte. Das Ergebnis ist überraschend. Es handelt sich um einen weiblichen Nashornkäfer. Archivbild Nashornkaefer_oryctes_nasicornis
Der Nashornkäfer gehört zu der Familie der Blatthornkäfer und ist somit eng mit den Maikäfern verwandt. Charakterisch sind seine pelzige Unterseite und beim männlichen Käfer das Horn, das ihm auch den Namen gegeben hat. Das Weibchen trägt dagegen nur ein Hornschild, was gut auf einem Bild (Käfer auf der Hand) zu erkennen ist.
Dieser Käfer steht zwar nicht auf der roten Liste, unterliegt aber dennoch streng dem Naturschutz. In Berlin und Brandenburg ist dieser Käfer häufig anzutreffen, aber in Schleswig-Holstein ist er äußerst selten.

der Nashornkäfer gräbt sich in den Boden ein

Dieser Nashornkäfer ist für uns völlig unschädlich und harmlos. Die Eier werden gerne im warmen Mulch oder Kompost abgelegt. Darin entwickeln sich die Larven innerhalb von 3 bis 5 Jahren. Sie ernähren sich von dem Mulch und durchlaufen drei Stadien, ehe sie sich in einen hühnereigroßen Kokon verpuppen. Der geschlüpfte Käfer ernährt sich vermutlich nur durch Baumsäfte.

Unser Gast grub sich schnell in den Boden ein, nachdem wir ihn aus diesem Missgeschick befreit hatte.

Wer weiss, wann er oder seine Nachkommen uns wieder besuchen kommt. 

(Text: Olu - Bilder: OLu und JLu)

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